Trägerverein "Demokratie leben!" - Verein zur Förderung der demokratischen Zivilgesellschaft e.V.
Das Buch „Ich habe mich nur der Kunst gewidmet: Vom NS-Täter zum Ehrenbürger – Briefe eines KZ-Kommandanten wurde von Herrn Horst Decker geschrieben. Auf dem Einband steht:
„Er hätte wohl sein düsteres Geheimnis mit ins Grab genommen, wenn ihn nicht seine Briefe
aus den Kriegsjahren überdauert hätten. Als Offizier einer Luftwaffen-Baukompanie war ihm nach seiner Stationierung in Italien und Königsberg im Sommer 1944 die Lagerleitung eines litauischen KZ-
Lagers in Ponewesch (Panevėžys) übertragen worden. Die Juden, die für den Flugplatzausbau benötigt wurden, hatte er persönlich herbeigeholt und später auch ins KZ Stutthof bei Danzig evakuiert. Von
dort wurden sie zu großen Teilen zum Vernichtungslager Auschwitz oder in Arbeitstransporte ins KZ Dachau eingereiht und auf Nebenlager verteilt.
Nach dem Krieg tilgt der Maler und Kunsthändler dieses schuldhafte Kapitel aus seiner Biographie und
wird Ehrenbürger seiner Stadt. Obwohl seine militärische Karriere klar nachvollzogen werden kann, will er sich seit 1937 ausschließlich seiner Kunst gewidmet haben. Seine Briefe widerlegen das und
beweisen seine Schuld an nationalsozialistischen Menschenrechtsverbrechen.
Horst Decker ist die verdienstvolle Arbeit der Kommentierung und Einbettung dieser Briefe in ein historisches Geschehen zu verdanken. Dabei wird
insbesondere auch die Liquidierung des Ghettos bzw. Konzentrationslagers Schaulen (Šiauliai) durch die Sipo Kauen (Kaunas) detailliert beleuchtet und Zeitzeugen das Wort erteilt. Das Buch wird durch
statistische Auswertungen zur Lagersterblichkeit und eine Häftlingsliste ergänzt; das Unrecht und der Holocaust in Litauen somit dem Vergessen entrissen.“
Es werden Bücher von Herrn Decker angekauft, um diese in den Schulen sowie in der Stadtbücherei auszulegen.
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